3. Platz Ironman Zürich-Schweiz

3. Platz Ironman Zürich-Schweiz

Der Ironman Switzerland stand eigentlich nur ganz klein als „Plan B“ in meinem Rennkalender (für den Fall, dass beim IM Austria etwas schiefgehen würde). Doch nach meinem 2.Platz in Kärnten, war unser Coach der Meinung, dass es auf jeden Fall Sinn machen würde, 4 Wochen später gleich noch einen Ironman zu machen, um meine derzeitige gute Form auszunützen. Obwohl ich ihm natürlich vertraue, war ich schon etwas skeptisch, ob dieses Vorhaben wirklich aufgehen würde. Der IM Austria hinterließ seine Spuren und besonders in der 2.Woche nach dem Rennen holte mich eine starke Müdigkeit ein und es zwickte da und dort. Im Grunde hatte ich den Start in Zürich bereits abgeschrieben. Aber in der Rennwoche begann ich mich wieder deutlich besser zu fühlen und so entschieden wir uns am Mittwoch letzten Endes doch, in die Schweiz zu fahren und es einfach zu probieren! Schließlich hatte ich nichts zu verlieren und ich wollte immer schon mal beim prestigeträchtigen Ironman Switzerland dabei sein. Dass es sich in diesem Jahr sogar um die 20. Jubiläums-Ausgabe handelte, war natürlich zusätzlich etwas Besonderes! Schon bei der Pressekonferenz am Donnerstag merkte ich, welchen speziellen Stellenwert der Ironman (nicht nur) für die Schweizer hat. Das Starterfeld (inklusive der amtierenden Weltmeisterin Daniela Ryf) war top, das Rennen an sich sehr anspruchsvoll – ich freute mich auf die Herausforderung:

Sonntag Morgen, um 6:40 erfolgte der Landstart für die Profi-Männer, zwei Minuten dahinter fiel der Startschuss für uns Profi-Damen und bereits 3 Minuten später waren die Altersklassen-Athleten an der Reihe. Eine große Runde (3,8km) im Zürcher See galt es zu schwimmen. Wieder herrschte bei uns Profis im Gegensatz zu den Altersklassenathleten Neoprenverbot.. Während das Schwimmen normalerweise eher zu meinen Stärken zählt, war meine Leistung im Wasser an diesem Tag wirklich miserabel.IMG_4545

Schon nach gut zwei Kilometern ging mir komplett die Kraft aus und als ich dann von den ersten Agegroup-Athleten mit Neopren regelrecht „überschwommen“ wurde, sehnte ich nur noch den Landausstieg herbei. Mit großem Rückstand nach vorne wechselte ich als 8.Profi-Dame aufs Rad. Der Gedanke ans Aufgeben schwirrte mir permanent durch den Kopf. Doch dann entschied ich, mir und dem Tag doch noch eine Chance zu geben. Die Radstrecke setzte sich aus zwei Runden (à 90km) zusammen, mit insgesamt 1300 Hm. Während die ersten 30km so gut wie komplett flach entlang des Sees führten, waren die übrigen 60km mit einigen knackigen Anstiegen und schnellen Abfahrten gespickt. Ich fand langsam ins Rennen und vor allem bergauf funktionierten Beine dann auch ganz gut. Am Ende der ersten Runde – am sogenannten „Heartbreak-Hill“ (wo eine einmalige, „Tour de France- artige Stimmung herrschte) erfuhr ich von Dani, dass ich meinen Rückstand auf die Top 5 reduziert hatte. Ich fasste neue Motivation und obwohl meine Beine in der zweiten Runde immer schwerer und die Anstiege gefühlt immer länger & steiler wurden (nun war mir auch klar, woher die Berge ihre Spitznamen, wie „the beast“, „heartbreak-hill“ hatten), konnte ich weiter Plätze gutmachen und stieg als 6.Dame vom Rad. Beflügelt von der Information, dass mir auf das Podest nicht mal mehr drei Minuten fehlten, startete ich auf den abschließenden Marathon. Dieser setzte sich aus 4 Runden zusammen und führte erstmals durch die Innenstadt von Zürich. Die Stimmung entlang der Strecke war genial und ich war erstaunt, wie gut meine Laufbeine waren. Schnell arbeitete ich mich auf Platz 4 vor und Anfang zweite Runde hatte ich plötzlich das Begleitfahrrad der 3.Dame an meiner Seite. Ich wusste aber, dass es für große Euphorie noch viel zu früh war und der Marathon noch hart werden würde…und es wurde noch richtig hart. Kopfsteinpflaster, Schotterwege, Asphalt, Brücken, Unterführungen, warme Temperaturen – die Laufstrecke war zwar sehr abwechslungsreich und schön, dafür auch ziemlich kräfteraubend. Nach rund 15 km machten mir zunehmende Magenprobleme zu schaffen und ab Kilometer 25 war es nur mehr ein einziger Kampf. Ich wollte nur noch meinen Podestplatz ins Ziel bringen – was mir dann tatsächlich gelang: Platz 3 hinter der überragenden Siegerin und Ausnahmeathletin Daniela Ryf und der Zweitplatzierten Emma Bilham!
Meine Freude war riesig: nicht nur drüber, dass ich gemeinsam mit der derzeit (mit Abstand) besten Langdistanz-Triathletin der Welt am Podium stand, sondern vor allem auch darüber, dass ich mich nicht aufgegeben hatte und einen vermeintlich schlechten Tag doch noch zu einem guten gemacht hatte!

Zum Schluss möchte ich mich beim besten Ehemann & Betreuer der Welt bedanken und bei unserer lieben Gastfamilie – Rene & Noemi, die uns so lieb aufgenommen haben und während des Ironmans perfekt unterstützt haben!

3rd place IM Switzerland

I didn’t plan to race Ironman Switzerland. It was my „plan b“ (just in case that IM Austria would go wrong). But after my 2nd place in Carinthia, our coach thought that it would definitely make sense to race another long distance 4 weeks later. Of course I trust him, but I have to confess that I was quite skeptical that this project would work out. Especially in the 2nd week after IM Austria I was struggling with severe fatigue and some other little issues. However during the race week I started to feel better again and so we decided to go to Switzerland and give it a try! I had nothing to lose and IM Switzerland has always been on my „to do list“. This year the race was even more special because they celebrated the 20th anniversary of the event. The starting field (including the reigning world champion Daniela Ryf) was strong, the race itself very demanding – I was looking forward to the challenge:

DCIM100GOPROG0075408.

Sunday morning at 6:40 the race started for the pro men, two minutes behind the pro ladies and again three minutes later it was the turn of the age group athletes. We hat to swim one big loop (3.8km) in lake Zurich. It was a non wetsuit swim for the professionals and wetsuit legal for the amateurs. Normally swimming is one of my strengths, but this day my performance in the water was miserable. After two kilometers I was already running out of energy and when the first agegroup athletes with wetsuit started to pass me, it didn’t help. I was 8th pro lady when I jumped onto the bike. Thoughts of pulling out were permanently running through my head. But then I decided to give the day another chance. It was a tow loop bike course (à 90k) with a total of 1300m climbing. While the first 30k led almost completely flat along the lake, the other 60k were peppered with some steep ascents and fast descents. Slowly I found into the race and especially uphill my legs worked quite well. At the end of the first round – at the so-called „Heartbreak Hill“ (where the the crowd and the atmosphere were simply amazing), Dani told me that I had reduced the gap to the top 5. I found new motivation and although my legs got more tired and the hills seemed to get steeper and longer in the second round (now I also knew where the mountains got their nicknames from… like „the beast“, „heartbreak-hill“) I was able to make up places and changed at position 6 on the final run. The marathon consists 4 rounds and led through the city center of Zurich for the first time. The atmosphere along the course was brilliant and I quickly worked my way to the 4th position and at the beginning of second round I was 3rd lady. I knew it was still a long way to go until the finish line and that there was no time for emotions yet. Cobblestones, gravel roads, asphalt, bridges, underpasses, warm temperatures – the running track was very varied and beautiful, but also quite tiring. After 15k I started to struggle with stomach problems and from k25 on it was a pure fight. I just wanted to get my podium finish done and finally it really happened: 3rd place behind the world champion and exceptional athlete Daniela Ryf and Emma Bilham on 2nd!
My joy was huge: not only that I could share the podium with the present (by far) fastest long distance triathlete in the world, I was very proud that I had not given up on me and changed a bad day into a very good one!

DCIM100GOPROG0085439.

Finally I want to thank the world’s best husband & supporter and say a big thank you to Rene and Noemi for offering us that great homestay! We really appreciate your help and we are looking forward to coming back to Zurich!