Vergangenen Samstag fiel für uns beim Ironman 70.3 Mallorca der Startschuss in die neue Wettkampf-Saison 2016. Ganz nach Maß verlief der Saisonauftakt leider nicht:
Platz 9 für Michi, Platz 30 für Dani…
Auch wenn uns im Vorhinein bewusst war, dass wir uns mit Europas größtem Halbironman gleich ein schnelles und immer stark besetztes Rennen ausgesucht hatten, hätten wir uns beide ein besseres Ergebnis zum Einstieg erhofft. Die Vorbereitungen stimmten uns zuversichtlich und wir reisten top motiviert nach Mallorca, wo wir noch die letzten Trainingseinheiten vor Ort bei bestem Wetter absolvierten. Am Renntag selbst zeigte sich die Insel dann leider von einer weniger schönen Seite und die vorhergesagte Regenschlacht sollte sich trotz aller Stoßgebete zum Himmel tatsächlich bewahrheiten. Dauerregen und kühle Temperaturen führten schon vor dem Schwimmen zu nasskalten Füßen und so waren vermutlich viele Athleten froh, als es dann um 7:55 für die Profi-Herren, fünf Minuten dahinter für das Feld der Profi-Damen und nochmals 10 Minuten später für die über 3000 Altersklassen-Athleten am Strand von Alcúdia losging. Die durch das Schlechtwetter angespülten Feuerquallen waren wohl als zusätzlicher Ansporn für schnelle Schwimmzeiten an diesem Tag gedacht. Nach dem 1,9km langen Schwimmen folgten 90 – nicht weniger nasse – Kilometer am Rad. Der an sich schon anspruchsvolle Rundkurs (gespickt mit schnellen Zeitfahrpassagen, einem ca. 8km langen Anstieg und einer technisch schwierigen Abfahrt) wurde durch den Regen und die Kälte zu einer echten Herausforderung. Auch beim abschließenden Halbmarathon erforderten die rutschigen, zum Teil verwinkelten und überschwemmten Wege höchste Aufmerksamkeit. Die Stimmung unter den Zuschauern entlang der Strecke war aber trotz der widrigen Bedingungen super und die Organisation des gesamten Wettkampfes top – jetzt wissen wir, warum der IM 70.3 Mallorca eines der beliebtesten Rennen Europas ist!
Michi zum Rennen:
Leider verpasste ich beim Schwimmen die Spitzengruppe um Nicola Spirig und ich war für die Hälfte der Strecke auf mich allein gestellt. Ich stieg als 6.Dame mit etwas mehr als einer Minute Rückstand auf die Spitze aufs Rad. Der weitere Rennverlauf stimmte mich zunächst zuversichtlich, denn ich konnte im ersten Flachstück und am Berg sehr gut mit den weiteren Verfolgerinnen mithalten. Einzig die Kälte machte mir (trotz getroffener Vorkehrungen) bereits im Anstieg etwas zu schaffen. Richtig schlimm wurde es dann aber in der langen Abfahrt, in die ich aufgrund der nassen Straßen wohl auch mit zu großem Respekt ging und so den Anschluss verlor. Verärgert über mein technisches Defizit und völlig ausgekühlt versuchte ich dann, meinen Rückstand aufzuholen und ich konnte auch wieder zwei Plätze gutmachen. Als ich als 7.Dame in die Wechselzone kam, war ich einfach nur froh, endlich vom Rad steigen zu dürfen und ich hoffte, mich mit einem schnellen Lauf noch etwas vorarbeiten zu können. Doch ich war komplett eingefroren und nachdem ich es endlich in die Laufschuhe geschafft hatte, fühlten sich meine Beine in den ersten 10km wie zwei Holzklötze an. Ich begann zwar im Laufe der zweiten Runde endlich aufzutauen und meinen Rhythmus zu finden, aber ich hatte dann einfach keine Kraft mehr und beendete das Rennen schließlich als 9.Dame. Natürlich bin ich mit diesem Resultat, insbesondere mit meiner Radleistung, nicht wirklich zufrieden. Aber die Zeitabstände waren nicht allzu groß: auf mein Ziel – Top 5 -fehlten mir am Ende 3 Minuten. Das zeigt mir, dass der Formaufbau stimmt und motiviert mich für die weiteren Rennen.
Dani zum Rennen:
Ich bin über meine Leistung an diesem Tag sehr enttäuscht. Eigentlich hätte ich mich zu Beginn des Rennens nicht so schlecht gefühlt. Die Ausgangslage nach dem Schwimmen war okay, ich befand mich in einer Gruppe mit ein paar sehr schnellen Radfahrern. Aber ich konnte das Tempo nicht mitgehen, mir fehlte irgendwie die nötige Wettkampfhärte. Am meisten Zeit am Rad verlor ich auf den letzten 30 flachen Kilometern. Trotz meines Rückstands in der zweiten Wechselzone wollte ich das Rennen noch nicht abhaken, nach den ersten Kilometern auf der Laufstrecke kämpfte ich aber gleich mit starken Krämpfen im Rücken und an der Oberschenkelrückseite, sodass ich nur mehr locker laufen konnte und zusehen musste, wie ich Platz um Platz verlor. Nachdem dann auch mein Magen zu rebellieren begann ich zwei ungewollte Dixi-Stops einlegen musste, waren mein Kampfgeist und meine Motivation natürlich im Keller. Aufgeben kam aber für mich nicht in Frage. Ich versuchte, das Rennen als gute Trainingseinheit in Hinblick auf die weiteren Rennen zu sehen.
Aller Anfang ist ja bekanntlich schwer 😉 …der wäre nun mal geschafft! Bereits nächste Woche, beim Ironman 70.3 St.Pölten kommt eine neue Chance, es besser zu machen! Wir freuen uns, wenn ihr wieder mit dabei seid!
Kurven – Training zwei Tage vor dem Rennen… 😉
Nach dem Rennen ist vor dem Rennen:
bis bald
Michi & Dani