Kaum war das letzte Rennen der Saison vorbei, begannen eigentlich schon wieder die Vorbereitungen für das kommende Wettkampfjahr. Neben dem Training standen vor allem Sponsorensuche, Trainingslager-und Wettkampfplanung in den letzten Wochen auf unserer Tagesordnung.
Um sich bestmöglich auf die neue Saison vorbereiten zu können, muss man sich aber auch mal Zeit nehmen, auf das vergangene Jahr zurück zu blicken und ein Résumé zu ziehen: Was war gut? Was war schlecht? Was behalten wir bei? Was gehört verändert? Jedoch bevor wir „unser“ Jahr 2014 nochmals revue passieren lassen, möchten wir noch unseren Sponsoren und Partnern für die Zusammenarbeit danken – allen voran dem Team Erdinger Alkoholfrei, Skinfit, Cube und Sailfish. Die Zeit im Erdinger Alkoholfrei Perspektivteam war für uns eine einmalige Chance, wir sind wirklich dankbar dafür und wissen diese besondere Unterstützung sehr zu schätzen.
Die Zusammenfassung unseres Sportjahres 2014 fiel etwas länger aus als geplant, was vermutlich daran liegt, dass einfach eine Menge passiert ist. Aber vielleicht habt ihr ja trotzdem Lust zum Lesen …
2014 war für uns ein sehr wichtiges Jahr: wir wussten, dass es das letzte Jahr im Erdinger Alkoholfrei Perspektivteam sein wird und wir wollten alles geben, um unser Ziel, den Sprung ins Profiteam, zu schaffen. Außerdem hatten wir unsere erste Langdistanz geplant: der Ironman Austria, das größte Rennen Österreichs, sollte unsere Premiere werden! Es lag also viel Arbeit vor uns. Uns war klar, dass wir nochmals eine Spur professioneller werden mussten, wenn wir erfolgreich sein wollten. Daher entschieden wir uns auch für einen Trainerwechsel. Trotz guter Zusammenarbeit mit Alun Woodward, hatten wir das Gefühl, dass eine Veränderung nötig war, um einen Schritt weiter zu gehen! Wir waren froh, dass wir mit Bella Bayliss schließlich die Trainerin gefunden hatten, die wir uns wünschten. Schon Mitte Jänner ging es dann auf Trainingslager: 2 Wochen Fuerteventura mit dem Team Erdinger Alkoholfrei. Gleich im Anschluss folgten 8 Wochen Lanzarote. Insgesamt 10 Wochen Training auf den Kanaren…für manche wahrscheinlich ein Alptraum! Doch wir entschieden uns bewusst für diese lange Dauer, denn zum einen wollten wir so viel Zeit wie möglich mit unserer Trainerin verbringen und zum anderen wollten wir so konstant wie möglich trainieren. Michi bekam die Möglichkeit, unbezahlt auf Urlaub zu gehen und Dani konnte einen Großteil seiner Trainertätigkeit über den Computer erledigen. Diese 2,5 Monate Training waren sicher die härtesten, aber auch die besten, die wir bis jetzt erlebt hatten. Am Ende unseres Langzeittrainingslagers eröffneten wir dann unsere Wettkampfsaison gleich sehr erfolgreich beim Teguise 122 (Platz 1 für Michi auf der Kurzdistanz/ Platz 2 für Dani auf der Mitteldistanz).
Top motiviert ging es zurück nach Österreich und kurz darauf weiter nach Italien zum alljährlichen Trainingslager der Nachwuchsathleten unseres Vereins Tri-Team Hallein, wo wir als Trainer vor Ort sein sollten. Ab diesem Zeitpunkt lief es dann nicht mehr so nach Plan: Michi wurde krank und fiel als Trainer aus, was für Dani doppelte Arbeit bedeutete. Zwei Tage nach unserer Rückkehr aus Italien hieß es wieder ab auf die Kanaren: unser nächster Wettkampf, die Challenge Fuerteventura, und eine Woche Training auf Lanzarote im Anschluss waren geplant. Fuerteventura entpuppte sich als ziemlicher Reinfall: Dani musste wegen Defekt am Rad aufgeben und Michi war gleich gar nicht gestartet, weil sie noch immer an ihrem Infekt laborierte. Außer Spesen also nichts gewesen…ganz umsonst war unsere Reise letzten Endes aber doch nicht, denn wir konnten dann noch ein paar gute Trainingstage auf Lanzarote verbringen. Zuhause gingen die Turbulenzen weiter. Bei Dani lief plötzlich gar nichts mehr. Herzmuskelentzündung, Pfeiffer’sches Drüsenfieber, Übertraining …alles mögliche diskutierten die Ärzte! Was die wirkliche Ursache war, sollten wir erst etwas später herausfinden.
In der Zwischenzeit starteten wir beim nächsten Rennen: Ironman 70.3 St.Pölten. Während Michi mit einem starken 6.Platz überraschte, musste Dani (wie schon im Vorhinein befürchtet) aufgrund massiver Atemprobleme nach dem Radfahren aufgeben. Danach konzentrierten wir uns komplett auf die Vorbereitung für den Ironman Austria. Kofferpacken war wieder angesagt. Dieses Mal ging es für uns nach Leysin in die Schweizer Alpen für ein zweiwöchiges Trainingslager mit unserem Coach Bella. Ein Testwettkampf, das Nicola Spirig Tri Festival, zeigte uns, dass unsere Form in Richtung Klagenfurt stimmte. Michi musste sich nur der Olympiasiegerin Nicola Spirig geschlagen geben und Dani wurde guter Dritter.Von der Schweiz fuhren wir dann gleich direkt nach Erding (Deutschland) weiter zum Team Erdinger Alkoholfrei Treffen, wo auch der Erdinger Stadttriathlon statt fand. Wir waren dieses Mal in einer Staffel mit unserer Teamkollegin Laura Philipp vertreten und erreichten den 1.Platz in der Mixed-Wertung. Eine Woche später stand dann unser Highlight des Jahres vor der Tür: der Ironman Austria – DAS Rennen in Österreich – unser Langdistanzpremiere! Endlich waren wir nicht nur als Zuschauer, sondern als Athleten live dabei! Michi wurde 5. Dame und legte eines der schnellsten Ironman-Debuts überhaupt hin. Sie blieb mit 8:59:57 sogar unter der magischen 9h Marke. Auch Dani konnte mit seinem 1.Ironman in einer Zeit von 8:40: sehr zufrieden sein. Er wurde 18. gesamt.
Nach Kärnten war dann etwas die Luft draußen, wir brauchten beide länger als erhofft für die Regeneration. Daher entschieden wir uns für eine längere Wettkampfpause und bereiteten uns nochmals gezielt auf die zweite Saisonhälfte vor. Michi stieg schließlich beim Waldviertler Eisenmann (Mitteldistanz) mit einem Sieg und neuem Streckenrekord wieder erfolgreich ins Wettkampfgeschehen ein. Dani stand eine Woche danach in Frankreich beim berühmt berüchtigten Embrunman, eine der härtesten Langdistanzen, am Start. Nach der Hälfte der Radstrecke musste er das Rennen an aussichtsreicher Position liegend aufgrund von extremen Rückenschmerzen vorzeitig beenden. Diese Aufgabe traf Dani besonders schwer und er begann alles in Frage zu stellen. Er spielte schon mit den Gedanken ans Aufhören. Zunächst entschied er sich aber, mal in die Rolle des Betreuers zu schlüpfen und unterstützte Michi bei ihren nächsten beiden Rennen. Michi gewann den 51.5 Mondseeland Triathlon bei eisigen Temperaturen und konnte eine Woche später bei der Challenge Walchsee-Kaiserwinkel den 3. Rang erreichen und zugleich ihren ersten Staatsmeistertitel ihrer Karriere feiern.
Auch bei Dani ging es nun wieder bergauf. Das Training lief gut und so startete er kurzfristig bei der Wolfgangsee Challenge, wo er einen souveränen Start-Ziel-Sieg feierte! Eine Woche später waren wieder beide im Einsatz – jedoch an getrennten Orten. Dani setzte seine Siegesserie bei der Trimotion 111 am Attersee fort. Auch an diesem Tag bestimmte Dani von Beginn an Wettkampf. Michi bestritt zeitgleich in England ihre 2.Langdistanz, die Challenge Weymouth. Es lief zwar nicht ganz nach Plan, doch nach einem harten Kampf schaute letzten Endes mit dem 3.Rang das Podium heraus. Danach stand kurz Erholung auf dem Programm, gefolgt von einem neuen Trainingsblock für unser Saisonfinale: die Challenge Forte-Village Sardinia. Dank des schönen Herbstwetters in Österreich konnten wir uns perfekt auf Sardinien vorbereiten und das Training hat sich nochmals ausgezahlt: Platz 2 für Michi und Platz 9 für Dani – ein gelungener und schöner Abschluss eines langen, harten aber vor allem sehr schönen Wettkampfjahres.
Wir sind sehr zufrieden mit unserer Jahresbilanz, haben unser Bestes gegeben und konnten schöne Erfolge feiern. Natürlich haben wir auch heuer wieder ein paar Fehler gemacht, aber in Summe haben wir sicher viel mehr richtig gemacht! Ein großer Fehler war, dass wir Danis Allergie und Asthma, die Ursache für seine Probleme am Anfang der Rennsaison waren, unterschätzt hatten. Hätten wir darauf früher reagiert, wäre sicher manch besseres Resultat drin gewesen. Aber was wäre wenn gibt es nicht und so gilt es, nächste Saison doppelt Gas zu geben! Im kommenden Jahr stehen für uns einige spannende Veränderungen an – mehr dazu gibt es in den nächsten Beiträgen.
Unsere Jahresbilanz:
5 x Platz 1
4 x Platz 2
3 x Platz 3
3 x Top 10
inklusive
1 x Staatsmeistertitel
1 x Landesmeistertitel
bis bald
Michi & Dani
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