Wie bereits in unserem letzten Eintrag angekündigt, waren wir vergangenen Sonntag (14.09.2014) bei zwei verschiedenen Rennen am Start: Michi bei der Challenge Weymouth in England und Dani bei der TriMotion 111 am Attersee. Platz 1 für Dani und Platz 3 für Michi – so sieht die erfolgreiche Bilanz des Wochenendes aus. Hier sind unsere Rennberichte:
Dani:
Wieder einmal war das Wetter alles andere als einladend, doch ich wollte mir die TriMotion 111 am Attersee trotzdem nicht entgehen lassen. Meiner Meinung nach hat die TriMotion 111 mit den Distanzen 1km Schwimmen, 100km Radfahren und 10km Laufen ein sehr interessantes Format für sowohl Hobby- als auch Profitriathleten. Die TriMotion Veranstaltungen sind für ihre erstklassig organisierten Rennen bekannt und auch dieses Mal wurde uns Athleten trotz widrigster Wetterbedingungen ein Top-Wettkampf geboten. Die für den Verkehr gesperrte und selektive Radstrecke garantierte außerdem einen fairen Wettkampf.
Bereits in den letzten Wochen merkte ich, dass meine Form wieder deutlich nach oben zeigte und wie auch bei der Wolfgangsee Challenge vor sieben Tagen, konnte ich mich auch dieses Mal schon beim Schwimmen mit deutlichem Abstand zu meinen Verfolgern absetzen und stieg als Führender aus dem Attersee. Am Rad fand ich sofort einen guten Rhythmus und konnte das Rennen trotz des starken Dauerregens sogar einigermassen genießen. Ich muss gestehen, dass ich keine Ahnung von der Stecke hatte. Ich kenne zwar die Runde um den Attersee, aber die ca.25km lange Schleife, die man dann im Anschluss zwei Mal fahren musste, kannte ich nicht. Mir ist das Radfahren auf jeden Fall extrem lange vorgekommen und ich war froh, als ich dann die 2.Wechselzone erreichte und über meinen großen Vorsprung informiert wurde. Beim Laufen ging dann leider nichts mehr – doch mein Polster nach hinten reichte zum Glück aus, dass ich das Ziel trotzdem mit fast vier Minuten Vorsprung als Gesamtsieger erreichte. Gratulation an alle Finisher, die dem schlechten Wetter trotzten!
Michi:
Die größte Herausforderung an diesem Wochenende war für mich nicht der Wettkampf an sich, sondern mehr die Tatsache, dass ich das erste Mal ohne Dani zu einem wichtigen Rennen fahren musste. In meinem Alter sollte das natürlich kein so großes Problem darstellen und anfangs war ich auch der Meinung, dass ich alleine zurecht kommen würde – doch je näher mein Abflugtermin rückte, desto nervöser wurde ich und ich fühlte mich mit der gesamten Situation ziemlich überfordert: Langdistanz – in England – ohne Dani – wie sollte das funktionieren? Dani musste mich regelrecht in den Flieger schupsen…als ich dann am Wettkampfort Weymouth an der südlichen Küste von England ankam, beruhigte ich mich langsam und es kehrte sogar wieder etwas Vorfreude auf das Rennen zurück.
Der Startschuss sollte ursprünglich um 6:30 Sonntag morgens fallen. Doch aufgrund des hohen Wellengangs im Ärmelkanal musste der Start aus Sicherheitsgründen kurzfristig um 30 Minuten nach hinten verschoben und die Schwimmstrecke geändert und gekürzt werden. Als gute Schwimmerin war ich zu Beginn nicht sehr begeistert von dieser Entscheidung, aber als ich dann im Wasser war und mit den Wellen und der Strömung kämpfte, war ich sogar ganz froh darüber. Trotz schlechten Gefühls kam ich anscheinend sehr gut mit den Bedingungen zurecht und ich erreichte als erste Dame und 6. gesamt die erste Wechselzone. Die “typisch englische” Radstrecke mit Wind, vielen Auf-und Abs (insgesamt 1800HM), zahlreichen schmalen Straßen und häufig sehr rauen, schlechten Asphalt war nicht gerade einfach und ich tat mir schwer, einen guten Rhythmus zu finden. Auf einem Wendepunktabschnitt sah ich, dass meine Verfolgerinnen nicht weit hinter mir lagen und ich versuchte mehr Druck zu machen. Nach etwas über 2h musste ich dann aber die Führung abgeben. Das brachte mich noch nicht aus der Ruhe – das passierte erst kurz darauf, als ich nach der ersten Runde versehentlich bei einem Kreisverkehr falsch geleitet wurde und ich es viel zu spät registrierte! Durch diesen Fehler verlor ich einen weiteren Platz. Mit Wut im Bauch – vor allem über mich selbst, versuchte ich trotzdem konzentriert zu bleiben. Als ich dann wenig später noch von einer dreiköpfigen Damengruppe überholt wurde, hieß es nun wirklich Gas geben! Doch ich kam einfach nicht weg. Bei einem längeren Anstieg konnte ich mich gemeinsam mit der Britin Joanna Carritt schließlich doch von den anderen absetzen. Wir wechselten zeitgleich auf die Laufstrecke. Schnell merkte ich, dass ich ihr Anfangstempo nicht mitgehen konnte – meine Beine waren platt! Ich konnte mir unmöglich vorstellen, noch einen Marathon zu laufen. Ich dachte nicht nur einmal ans Aufgeben – dass ich insgesamt 8 Mal direkt bei meinem Hotelzimmer vorbeilaufen musste, war dabei nicht gerade von Vorteil! Doch irgendwie konnte ich dieses Tief wieder überwinden und von Kilometer zu Kilometer wurden meine Beine wieder besser und ich begann mit der Aufholjagd und lief auf Platz 3 vor. Auch der Abstand auf Platz 2 wurde immer kleiner, doch leider bekam ich gleichzeitig immer stärkere Magenprobleme. Ab der Hälfte des Marathons musste ich mich mehrmals übergeben, konnte weder Gels noch Cola bei mir behalten und zum Schluss fehlte mir dann die Kraft. Doch ich war einfach nur froh, als ich endlich im Ziel war – den Kampf gegen mich selbst gewonnen und meine 2.Langdistanz am Podium beendet hatte! Gratulation an Elenor Haresign und Joanna Carritt!
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