Wir können viele Gründe aufzählen, warum wir Gefallen an der Langdistanz gefunden haben – einer davon ist die wohlverdiente Ruhe-Woche nach dem Rennen!
Das Wort „Ruhe-Woche“ verwenden wir nur mehr sehr selten in unserem Sprachgebrauch und seit Jänner geriet es für uns so gut wie in Vergessenheit! Für den Großteil der Profi-Sportler, so auch für uns, ist eine 7-Tage-Arbeitswoche normal. Es gibt kein Wochenende und keine Feiertage. Wir trainieren, sprich arbeiten, also täglich. Natürlich gönnt uns unsere Trainerin immer wieder kleine, nötige Erholungsphasen, aber an einen komplett sportfreien Tag konnten wir uns eigentlich gar nicht mehr erinnern. Umso mehr freuten wir uns schon vor dem Ironman auf die ruhigen Tage danach und diese Verschnaufpause hatten wir wirklich dringend nötig:
auch wenn wir vielleicht so aussehen— wir sind nun mal keine Maschinen und so eine Langdistanz hinterlässt natürlich Spuren. Sämtliche Muskeln im Körper werden aufs Gröbste strapaziert und alle Energiespeicher völlig ausgeleert. In der Nacht und am ersten Tag nach dem Ironman hatten wir fast noch mehr Schmerzen als während des Wettkampfes! Jeder Schritt, jede Bewegung schmerzte – egal ob das Aufstehen aus dem Bett, der Gang ins Bad oder das Schuhe-Anziehen – alles war eine mühsame Prozedur…unsere 80ig- jährigen Großeltern hätten uns mit Sicherheit ausgelacht! Wir benötigten ungefähr vier Stunden bis wir unsere Räder endlich zerlegt und sie wieder in unseren Radkoffern verstaut und unsere Taschen gepackt hatten! Zum Glück schafften wir es noch rechtzeitig zum Flughafen, wo wir sehr dankbar waren, dass uns das Bodenpersonal keinen Rollstuhl angeboten hatte (das wäre uns dann doch zu peinlich gewesen 😉 …)
Aber nicht nur unsere Muskeln verlangten nach Erholung – auch mental brauchten wir die Ruhepause! Der ständige Fokus auf das Training und den bevorstehenden Wettkampf – die Anspannung und Nervosität in den Tagen davor – die permanente Konzentration und das Mobilisieren aller Kräfte im Rennen selbst …das alles fordert vor allem den Kopf! Es war an der Zeit, einmal abzuschalten und das Thema Triathlon etwas beiseite zu schieben. Wir genossen ein paar freie Abende und hatten Gelegenheit, mal gemütlich mit unserer Familie beisammen zu sitzen oder mal wieder einige unserer Freunde zu besuchen! Diese Abwechslung tat richtig gut!
In dieser vergangenen Ruhe-Woche haben wir aber nicht „nichts“ getan! Nach einem Wettkampf dieser Art, wenn die Muskeln verhärtet und der Bewegungsapparat steif sind, ist es natürlich wichtig, dass der Körper beweget und durchblutet wird! Lockeres Schwimmen und Radfahren eignen sich am Besten, um den Muskelkater schneller wieder loszuwerden. Mit weiteren regenerativen Maßnahmen (wie zum Beispiel Saunagänge oder warme Bäder) versuchten wir die Erholungsphase etwas zu verkürzen. Zu tun gab es also trotzdem einiges …
Abgesehen davon haben wir derzeit eine kleine Baustelle zu Hause, die dafür sorgt, dass uns nicht langweilig wird. Dani tauschte in den letzten Tagen öfters das Rad gegen die Bohrmaschine aus und bewies, dass er mehrere Talente hat 🙂 …
bis nächste Woche
Michi&Dani
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