Saisonabschluss beim IM Arizona

Saisonabschluss beim IM Arizona

Mit einem guten 8.Platz (Michi), leider aber auch mit einem DNF (Dani) beim Ironman Arizona verabschieden wir uns nun nach einer langen Saison in die Trainingspause. Ganz nach Wunsch ist unser Abschlussrennen vergangenen Sonntag nicht verlaufen. Gerne hätten wir alle beide das heurige Jahr noch mit zwei top Ergebnissen beendet – aber es hat nicht wollen sein. Wichtig war dieser letzter Wettkampf in vielerlei Hinsicht dennoch für uns…vor allem wissen wir jetzt genau, woran wir in den kommenden Monaten für 2016 zu arbeiten haben. Die zwei Hauptbaustellen sind klar: bei Michi ist es das Radfahren, das zu verbessern ist und bei Dani sind es die Rückenprobleme, die er endlich in den Griff bekommen muss.

Aber nun zum Rennen selbst:
Noch vor Sonnenaufgang, im Dunkeln, fiel vergangenen Sonntag um 6:40 Uhr der Schwimmstart für die Profi-Männer. 5 Minuten danach waren die Profi-Damen an der Reihe, ehe dann wiederum 5 Minuten später der „Rolling-Start“ aller Altersklassen-Athleten erfolgte. Geschwommen wurde eine große Runde à 3,8km im 16°C kalten Tempe Town Lake. Im Anschluss ging es weiter aufs Rad, wo 3 Runden zu je 60km zu absolvieren waren. Die Strecke führte 30 Kilometer von der Stadt hinaus in die Sonorische Wüste, ganz leicht ansteigend bis zu einem Wendepunkt und von dort aus wieder zurück nach Tempe. Auch wenn dem Radkurs die Höhenmeter und die technisch anspruchsvolle Passagen fehlten, waren es trotzdem keine leichten 180 Kilometer. Zum einen gab es nicht eine Gelegenheit, einmal die Beine kurz hängenzulassen und auszurasten und zum anderen forderten einem die wechselnden Windverhältnisse. Dazu kam, dass es ab der zweiten Runde (als die Profis begannen, die Agegroup-Athleten zu überrunden) auf der Radstrecke sehr voll und ein rhythmisches Fahren daher sehr schwierig wurde. Die Unfallgefahr, besonders im Bereich der Verpflegungsstellen, war nicht zu unterschätzen. Man musste permanent konzentriert bleiben und vorausschauend fahren. In diesem Jahr spielte auch das Wetter keine zu kleine Rolle. Für gewöhnlich steigen die Temperaturen tagsüber in Arizona sehr an, sobald die Sonne zum Vorschein kommt. Am Renntag blieb sie aber hinter Wolken versteckt und als es schließlich noch zu regnen begann, wurde es immer kälter statt wärmer. Regen und Kälte in der Wüste – damit hatte wohl niemand gerechnet. Von der erwarteten Hitzeschlacht beim abschließenden Marathon war keine Spur. Heuer machten die nassen, rutschigen Wege entlang des Tempe Town Lakes und durch den Papago Park das Laufen nicht gerade einfacher. Dafür war die Stimmung an der Strecke – trotz Schlechtwetters- wirklich toll und die Unterstützung durch die freiwilligen Helfer an den zahlreichen Labestellen top.

Michi: „ Ich hatte leider nicht meinen besten Tag, aber ich habe das Bestmögliche daraus gemacht. Während es mir beim letzten Rennen in Miami gleich von Anfang an gut ging, hatte ich dieses Mal von Beginn an zu kämpfen. Aber ich war mental sehr gut eingestellt und versuchte alles, um ins Rennen zu finden. Beim Schwimmen war ich zu langsam für die vordere Gruppe, aber schneller als die hinteren und so war ich nach dem 1.km alleine unterwegs. Die Radstrecke empfand ich als sehr kräfteraubend und in der dritten Runde wurde meine Muskulatur durch die Kälte und den Regen immer steifer. Dass ich am Rad auf diesem Kurs bei diesem Starterfeld viel Zeit kassierte, überraschte mich nicht. Ich wechselte als 10.Dame auf die Laufstrecke. Nach den ersten Meilen, als meine Füße wieder aufgetaut waren, fand ich dann meinen perfekten Rhythmus und ich konnte den Rückstand nach vorne kontinuierlich verringern. Mit der 3.schnellsten Laufzeit lief ich am Ende noch auf Platz 8 vor – Platz 6 war nicht mal mehr 2 Minuten entfernt. Ich freue mich, dass ich nach meinen durchwachsenen Wochen im Sommer in der 2. Saisonhälfte wieder so gut zu meiner Form gefunden habe und bei den letzten 2 Rennen in den USA gesehen habe, dass ich auch bei diesen schnellen Rennen konkurrenzfähig bin. Das motiviert mich natürlich für das Training für die kommende Saison. Ich weiß, wo meine Defizite liegen und weiß, was ich zu tun habe!“

 

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Dani:

„Die Enttäuschung ist natürlich groß. Ich habe die letzten Wochen sehr intensiv daran gearbeitet mein Problem mit dem Rücken in den Griff zu bekommen und dachte, dass es funktionieren wird, da mich die letzten Trainings sehr zuversichtlich gestimmt haben. Beim Schwimmen war noch alles okay und ich habe mich im Vergleich zu allen anderen Rennen im Wasser sehr wohl gefühlt und bin auch relativ entspannt nach den 3,8km aus dem Wasser gestiegen. Das Tempo am Rad war gleich von Anfang an sehr sehr hoch. Ich fühlte mich gut und konnte ich das Tempo mitgehen. Im Nachhinein war das wahrscheinlich nicht die beste Entscheidung, weil es für meinen Rücken zu viel gewesen ist. Schon am Anfang der zweiten Runde konnte ich mich kaum mehr in der Aeroposition halten und musste immer wieder aus dem Sattel gehen und habe dadurch natürlich sehr viel Zeit auf der flachen Strecke verloren. Nach der zweiten Runde war für mich klar, dass ich das Radfahren nicht beenden werde können und dass mein Job für heute nicht mehr mein Wettkampf sein wird. Als ich gesehen habe, dass Michi zwar noch an aussichtsreicher Position aber schon mit einigem Rückstand an mir vorbei kam, wusste ich, sie braucht heute meine volle Unterstützung auf der Laufstrecke.“

 

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Die überragende Siegerin Meredith Kessler sprach in ihrer Rede bei der Siegerehrung über das Leben als Triathlon-Profi und verglich es mit einem Aufzug in einem Hotel. Manchmal nimmst du den Aufzug und bist ganz oben, in der Penthouse-Suite, lässt dich feiern, fühlst dich unglaublich.
Manchmal stoppt der Aufzug in der Mitte. Das Zimmer ist in Ordnung. Du fühlst dich okay, aber weißt, dass du mehr erreichen kannst. Und dann gibt es Tage an denen du in den Keller ins Untergeschoss fährst. Du bist ganz unten, fühlst dich schrecklich und möchtest dich am liebsten ganz in der Erde verkriechen….
In der heurigen Saison haben wir so ziemlich alle Stockwerke durchgemacht. Wir haben wieder viel erlebt, gelernt und sind sehr froh, dass wir auf unserem Weg mit all den Höhen und Tiefen nie alleine unterwegs sind. Wir möchten uns bei allen bedanken, die an uns glauben und hinter uns stehen – bei unserer Familie, unseren Freunden, natürlich unseren Sponsoren und Ausrüstern
Rennrad-und Triathlonhotel Mohrenwirt, Erdinger Alkoholfrei, Formthotics, Fahrradservice Wallinger, Autohaus Aigner/Auto Höller, Sailfish, Zoggs, Muscle Milk, J.Lindeberg, Garmin, Xlab, Schauer Augenoptik und dem Olympiastützpunkt Rif
Vielen Dank für die Unterstützung und das Vertrauen!

bis bald
Michi & Dani

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