Im Februar 2019 habe ich mit einer neuen Ausbildung – Shiatsu- begonnen, mit dem Ziel, künftig neben dem Mama-Sein und dem Coachen unserer h3 – Athleten als Shiatsu-Praktikerin tätig zu werden. Was Shiatsu überhaupt ist und was mich zu diesem Schritt bewegt hat, möchte ich euch in folgendem Blog berichten:
Stößt man mit dem Knie gegen das Tischbein oder mit dem Ellenbogen gegen den Türstock, greift man automatisch auf die schmerzende Stelle.
Plagt einem Kopfweh, hält man sich instinktiv die Stirn…
Bekommt man schlecht Luft, klopft man sich gerne auf den Brustkorb.
Rumort es im Bauch, legt man zur Beruhigung gerne die Hände darauf.
Dieses Berühren nennt man in Japan „TE- A-TE“ („die Hände anwenden“ oder „mit den Händen etwas hinzufügen“) – und nach diesem Prinzip funktioniert auch Shiatsu:
Shiatsu…(wörtlich „Fingerdruck“) ist eine ganzheitliche Massage-Technik aus Japan deren Mittelpunkt das Ki = Energie des Menschen darstellt. Probleme > Krankheit > Leid entstehen nach fern östlicher Auffassung immer dort, wo Blockaden sind – d.h. dort, wo Stagnation herrscht, sprich, die Energie nicht frei fließen kann. Bei einer Shiatsu Behandlung wird der Energiefluss mittels Berührungen (hauptsächlich mit Daumen, Finger, Hände, …) entlang der Meridianbahnen wieder angeregt. Durch diese gesetzten Impulse sollen in weiterer Folge die eigenen Selbstheilungskräfte aktiviert beziehungsweise gestärkt werden und dadurch Körper & Geist wieder mehr in Einklang kommen > die Lebensenergie wird wieder gesteigert.
„Ohne Gesundheit ist alles nichts!“
Das Thema Gesundheit hatte schon immer einen zentralen Stellenwert in meinem Leben eingenommen. Aufgewachsen in einer sehr sportbegeisterten Familie wurden mir die Liebe zur Bewegung und ein damit verbundenes Bewusstsein für einen gesunden Lebensstil quasi in die Wiege gelegt. Bereits in meiner Jugend erfuhr ich durch den Leistungssport, wie wichtig es ist, auf die eigene Gesundheit acht zu geben und dass nur ein gesunder Körper leistungsfähig ist. Früh machte ich selbst zahlreiche Erfahrungen, wie kraftvoll & erfolgreich man einerseits sein kann, wenn man gesund ist und wie schmerzvoll oder frustrierend es andererseits ist, wenn man durch eine Krankheit/Verletzung gestoppt wird. Schon nach meiner Matura war mir klar, dass ich einmal im Gesundheitsbereich tätig werden wollte, studierte Gesundheits- und Pflegewissenschaften und absolvierte das Diplom für Gesundheits- und Krankenpflege. Meine darauf folgende Zeit im Krankenhaus prägte mich weiter. Die Arbeit am Krankenbett war oft herausfordernd, gab mir aber gleichzeitig viel zurück. Mein Beruf machte mir Spaß, meine Berufung sah ich jedoch noch immer im Leistungssport. Ich verschrieb mich daher die nächsten Jahre noch einmal voll und ganz dem Triathlon. Für einen Profisportler ist der Körper das Kapital, das wichtigste Werkzeug. Neben dem täglichen körperlichen Training, begann ich mich aber auch zunehmend mit dem Thema Mentaltraining zu beschäftigen. Im Laufe meiner zahlreichen Wettkämpfe/Trainings… realisierte ich immer deutlicher, welch wichtige Rolle neben einem fitten Körper, auch ein gesunder Geist/ein klarer Kopf einnehmen und man am besten funktioniert, wenn Körper und Geist im Einklang sind. Weiters machte ich auch immer wieder die Erfahrung, dass die Ursache einer Verletzung, einer Erkrankung, etc. oft ganz wo anders liegt, wie ursprünglich vermutet und es manchmal einer tieferen Betrachtung bedarf, um dem Problem wirklich auf den Grund zu gehen und es dauerhaft erfolgreich zu beseitigen. Genau diese ganzheitliche Betrachtungsweise, der Kern der fern östlichen Medizin, finde ich überaus spannend und ist ein Hauptgrund, der mich für die Shiatsu-Ausbildung bewegt hat. Als gelernte Krankenschwester halte ich nach wie vor sehr viel von der westlichen Schulmedizin, aber sehr wenig von isolierter Symptom-Behandlung. Daher möchte ich mich in Zukunft beruflich nicht mehr primär damit beschäftigen, das Leid von Patienten im Krankenhaus zu mindern, sondern vielmehr Menschen dabei unterstützen, ihre eigenen Ressourcen/ Kräfte zur Selbstheilung zu stärken ihre Gesundheit zu fördern und unter anderem unsere Athleten noch besser abseits des Trainings in Hinblick auf Regeneration und Verletzungsprophylaxe unterstützen zu können. Ich denke, der Mix aus dem Wissen von meinen Ausbildungen in Verbindung mit den unbezahlbaren Erfahrungen, die ich während meiner Sportkarriere machen durfte, ist dafür eine gute Basis.
Von den verschiedenen Shiatsu-Schulen, die in Österreich angeboten werden,
habe ich mich nach genauer Betrachtung, für die Iokai Meridian Shiatsu Schule in Salzburg entschieden, weil mich die Philosophie von Iokai am meisten angesprochen hat und es auch die einzige der etablierten Schulen Europas ist, die mit Kazunori Sasaki Sensei einen japanischen Lehrer als Ausbildungsleiter hat.
Philosophie von Iokai Shiatsu
„Io“ …bedeutet das Verstehen des Leids
…ist das Erkennen seiner Ursache
…ist das Verstehen des Verlaufes eines Leidens
…ist das Verstehen der Behandlung der Erkrankung
… ist das Wissen, wie man vermeiden kann, dieses Leid zu wiederholen.
„Kai“ …bedeutet Gemeinschaft „nicht alleine“
Himmel und Erde > Yin und Yang stehen in ständiger Wechselwirkung > daraus entsteht das Ki > das Leben in seiner Vielfalt an Erscheinungen. Leben bedeutet Veränderung > bedeutet Anpassung. Wo Widerstand anstelle der Anpassung stattfindet, entsteht Leid.
„Sich mit Iokai Meridian Shiatsu® zu befassen bedeutet mehr und mehr Einblick in die geheimnisvollen Zusammenhänge des Lebens zu erhalten. Es schärft die Aufmerksamkeit und führt zu einer Haltung der Wertschätzung, des Mitgefühls und der Achtung vor dem Menschen. Iokai Meridian Shiatsu zu praktizieren ist ein Weg zu innerer Ruhe und Stabilität, die aus der eigenen Mitte kommt. Es berührt die tieferen Bedürfnisse unserer Zeit.“ Kazunori Sasaki
Nähre Infos unter:
Ich bin derzeit noch in Ausbildung, aber wenn du trotzdem Lust hast, einmal eine Shiatsu-Behandlung auszuprobieren, kannst du mich gerne für einen Termin kontaktieren – ich freue mich immer über mutige Übungsprobanden.
Bis bald
Michi